Hallo,
Ich musste die Benzinfilter wechseln. Kann mir jemand das Anziehdrehmoment für die Zentralschraube M8 im Benzinfilter nennen? Weder im WHB noch im Tabellenbuch kann ich dazu etwas finden. Die Schraube hat die Güteklasse 8.8. Demnach ist ein Drehmoment von 27,3 Nm zulässig. Aber hält das Filtergehäuse das aus? Für den Ölfilter beträgt es 4 mkp entsprechend 39 Nm.
Da zum Filterwechsel wenig bis nichts beschrieben ist, möchte ich über meine Erfahrungen berichten.
Es gibt bekanntlich einen Filtereinsatz unten im Tank und einen großen vorne neben der Einspritzpumpe. Der vordere Filter soll alle 40.000 km gewechselt werden.
Um den hinteren Filter zu wechseln, muß natürlich der Tank leer sein. Man sollte also nicht gerade nach dem Volltanken beginnen. Den Tank habe ich zunächst mit der eingebauten Kraftstoffförderpumpe entleert. Dazu die Zuleitung am Kaltstartventil abschrauben und einen geeigneten Schlauch auf das offene Leitungsende schieben. Das andere Ende in einen Benzinkanister stecken. Nun nicht über längere Zeit einfach die Zündung einschalten, weil dann bei geschlossenem Unterbrecherkontakt ein Gleichstrom durch die Zündspule fließt und die Zündspule beschädigt werden könnte. Stattdessen die Sicherung 4 für die Benzinpumpe entfernen und + Spannung direkt auf den unteren Kontakt der Sicherung 4 legen. Die Pumpe beginnt zu laufen und leert den Tank, bis nur noch Luft angesogen wird. Nach ein paar Minuten Pause nochmals laufen lassen, dann kommt meist noch wieder Sprit an. Das so abgepumpte Benzin ist sauber und kann später wieder eingefüllt werden. Schlauch abnehmen und Zulaufleitung zum Startventil wieder anschließen.
Behälter unter die Verschraubung unten im Tank stellen. Achtung, es kommen immer noch ca. 4 Liter Benzin! Da es teilweise am Tank abläuft, ist dieses Benzin verunreinigt. Filter aus dem Tank schrauben. Dazu benötigt man einen Inbusschlüssel SW 22 ! Mein alter Filter hatte eine Messingverschraubung, der neue eine Aluverschraubung. Er wurde von MB komplett mit Dichtung geliefert (A 111 470 06 86). Es gab wohl auch mal Kunststoffverschraubungen, die nur mit 80 - 90 cmkp = 7,8 8,8 Nm angezogen werden dürfen.
Bei mir war der Filter völlig sauber, obwohl er seit mindestens 100.000 km nicht gewechselt wurde. Den Wechsel hätte ich mir schenken können.
Nun zum Hauptfilter vorne. Um von unten gut an das Filtergehäuse zu kommen, habe ich die Hupe ausgebaut. Zentralschraube des Filtergehäuses von oben mit SW 13 lösen. Bei mir ging das aus Platzgründen nur mit einer ¼ Zoll Nuss. Das Filtergehäuse fällt normalerweise nicht von alleine nach unten, weil es vom Filzring des Filtereinsatzes gehalten wird. Ich hatte es sicherheitshalber von unten gegen das Dreieckslenkerlager verkeilt. Filtergehäuse von unten abnehmen.
Bei mir lief kein Benzin nach! Das Filtergehäuse war nur zu 1/3 gefüllt. Ich weiß nicht, ob das auch bei vollem Tank so ist. Hat da jemand Erfahrungen? So jedenfalls war es eine völlig saubere Sache, ohne gefährliche Benzinplantscherei!!
Im Filtergehäuse und am Filter selber konnte ich keine Ablagerungen entdecken. Also war auch dieser Wechsel wohl überflüssig. Immerhin weiß ich nun, dass hier alles OK ist.
Filtergehäuse reinigen bzw. ausblasen. Neuen Filter mit Filzring einschieben. Neue Dichtung von unten in das Gehäuseoberteil einlegen und Filter mit Gehäuse von unten aufschieben. Der Filter wurde von MB ohne Dichtung geliefert (A 000 477 64 15). Die Dichtung mußte gesondert bestellt werden (A 100 997 00 40). Durch die Filzringe hält das Gehäuse mit Filtereinsatz von allein und braucht nicht festgehalten zu werden. Es sieht so aus, als ob der Filter zu lang wäre, er läßt sich von Hand nicht ganz einschieben. Das liegt an den Filzringen, die erst durch die Verschraubung zusammengedrückt werden. Zentralschraube mit neuer Kupferdichtung M 8 einschrauben und mit Gefühl anziehen.
Im Oberteil des Filtergehäuses befinden sich eine große Füllschraube und eine kleine Entlüftungsschraube. Beide habe ich nicht benötigt. Einfach Tank befüllen, Benzinpumpe eine Weile laufen lassen und Motor starten.
Und noch eine Anmerkung: Als ich das Filtergehäuse von unten ansah, habe ich erst einmal einen Schrecken bekommen. Es sah aus, als wenn in Gehäusemitte unten sternförmige Haarrisse wären, z.B. weil jemand die Zentralschraube zu fest angezogen hat. Das sind aber keine Risse sondern Gußnasen, die völlig normal sind.
Viele Grüße
Jens-Peter
Ich musste die Benzinfilter wechseln. Kann mir jemand das Anziehdrehmoment für die Zentralschraube M8 im Benzinfilter nennen? Weder im WHB noch im Tabellenbuch kann ich dazu etwas finden. Die Schraube hat die Güteklasse 8.8. Demnach ist ein Drehmoment von 27,3 Nm zulässig. Aber hält das Filtergehäuse das aus? Für den Ölfilter beträgt es 4 mkp entsprechend 39 Nm.
Da zum Filterwechsel wenig bis nichts beschrieben ist, möchte ich über meine Erfahrungen berichten.
Es gibt bekanntlich einen Filtereinsatz unten im Tank und einen großen vorne neben der Einspritzpumpe. Der vordere Filter soll alle 40.000 km gewechselt werden.
Um den hinteren Filter zu wechseln, muß natürlich der Tank leer sein. Man sollte also nicht gerade nach dem Volltanken beginnen. Den Tank habe ich zunächst mit der eingebauten Kraftstoffförderpumpe entleert. Dazu die Zuleitung am Kaltstartventil abschrauben und einen geeigneten Schlauch auf das offene Leitungsende schieben. Das andere Ende in einen Benzinkanister stecken. Nun nicht über längere Zeit einfach die Zündung einschalten, weil dann bei geschlossenem Unterbrecherkontakt ein Gleichstrom durch die Zündspule fließt und die Zündspule beschädigt werden könnte. Stattdessen die Sicherung 4 für die Benzinpumpe entfernen und + Spannung direkt auf den unteren Kontakt der Sicherung 4 legen. Die Pumpe beginnt zu laufen und leert den Tank, bis nur noch Luft angesogen wird. Nach ein paar Minuten Pause nochmals laufen lassen, dann kommt meist noch wieder Sprit an. Das so abgepumpte Benzin ist sauber und kann später wieder eingefüllt werden. Schlauch abnehmen und Zulaufleitung zum Startventil wieder anschließen.
Behälter unter die Verschraubung unten im Tank stellen. Achtung, es kommen immer noch ca. 4 Liter Benzin! Da es teilweise am Tank abläuft, ist dieses Benzin verunreinigt. Filter aus dem Tank schrauben. Dazu benötigt man einen Inbusschlüssel SW 22 ! Mein alter Filter hatte eine Messingverschraubung, der neue eine Aluverschraubung. Er wurde von MB komplett mit Dichtung geliefert (A 111 470 06 86). Es gab wohl auch mal Kunststoffverschraubungen, die nur mit 80 - 90 cmkp = 7,8 8,8 Nm angezogen werden dürfen.
Bei mir war der Filter völlig sauber, obwohl er seit mindestens 100.000 km nicht gewechselt wurde. Den Wechsel hätte ich mir schenken können.
Nun zum Hauptfilter vorne. Um von unten gut an das Filtergehäuse zu kommen, habe ich die Hupe ausgebaut. Zentralschraube des Filtergehäuses von oben mit SW 13 lösen. Bei mir ging das aus Platzgründen nur mit einer ¼ Zoll Nuss. Das Filtergehäuse fällt normalerweise nicht von alleine nach unten, weil es vom Filzring des Filtereinsatzes gehalten wird. Ich hatte es sicherheitshalber von unten gegen das Dreieckslenkerlager verkeilt. Filtergehäuse von unten abnehmen.
Bei mir lief kein Benzin nach! Das Filtergehäuse war nur zu 1/3 gefüllt. Ich weiß nicht, ob das auch bei vollem Tank so ist. Hat da jemand Erfahrungen? So jedenfalls war es eine völlig saubere Sache, ohne gefährliche Benzinplantscherei!!
Im Filtergehäuse und am Filter selber konnte ich keine Ablagerungen entdecken. Also war auch dieser Wechsel wohl überflüssig. Immerhin weiß ich nun, dass hier alles OK ist.
Filtergehäuse reinigen bzw. ausblasen. Neuen Filter mit Filzring einschieben. Neue Dichtung von unten in das Gehäuseoberteil einlegen und Filter mit Gehäuse von unten aufschieben. Der Filter wurde von MB ohne Dichtung geliefert (A 000 477 64 15). Die Dichtung mußte gesondert bestellt werden (A 100 997 00 40). Durch die Filzringe hält das Gehäuse mit Filtereinsatz von allein und braucht nicht festgehalten zu werden. Es sieht so aus, als ob der Filter zu lang wäre, er läßt sich von Hand nicht ganz einschieben. Das liegt an den Filzringen, die erst durch die Verschraubung zusammengedrückt werden. Zentralschraube mit neuer Kupferdichtung M 8 einschrauben und mit Gefühl anziehen.
Im Oberteil des Filtergehäuses befinden sich eine große Füllschraube und eine kleine Entlüftungsschraube. Beide habe ich nicht benötigt. Einfach Tank befüllen, Benzinpumpe eine Weile laufen lassen und Motor starten.
Und noch eine Anmerkung: Als ich das Filtergehäuse von unten ansah, habe ich erst einmal einen Schrecken bekommen. Es sah aus, als wenn in Gehäusemitte unten sternförmige Haarrisse wären, z.B. weil jemand die Zentralschraube zu fest angezogen hat. Das sind aber keine Risse sondern Gußnasen, die völlig normal sind.
Viele Grüße
Jens-Peter